Die drei Fragezeichen

Autor:
Hans Vollmer
Studierender Urban Design & UdN-Bewohner


Der Weg vom Gartenzaun zur Tür ist lang, aber die Versuchung ist groß und die Haustür offen. Natürlich nicht alleine, niemals. Aber zu zweit oder zu dritt. Erst langsam und pssst, leise sein! Bis zur Tür, ok? Was ist da? Ich seh nix. Ok, geh du rein. Was ist da? Die Küche. Eine Stimme. Schnell weg, schnell! Warte. Wer war da? Weiß ich nicht, ich hab nix gesehen. Komm, wir gehen nochmal rein. Nein, ich will nicht, das ist doof. Ich geh nochmal. Warte... diesmal gehst du vor. Nein, ich will nicht. Ich geh nach Hause. Nein, komm! Psst, leise! Ist da ein Mann? Ich weiß nicht, hier ist niemand. Vielleicht hier. Ahhhhhh! Hallo. Hallo. Was machen Sie hier?

Eine Zeit lang waren „Die Drei ???“ (drei blonde Schwestern aus der Nachbarschaft) unsere täglichen Gäste in der UdN. Sie haben uns zum Beispiel geholfen, Kisten voller Bananen aufzuessen, die vom Baumhaus-Workshop übrig geblieben waren. Dabei wollte auch die jüngste nie klein beigeben und hat es an Spitzentagen auf fünf Bananen geschafft. Lieblingsbeschäftigung war dabei der Rundlauf durch den Keller mit den zwei Treppen. Nach drei Tagen waren alle Bananen gegessen, was sie aber keineswegs davon abhielt, weiterhin zu kommen und das Haus zu erforschen. Zum Teil mit gekonnten Ablenkungsmanövern. Weitere Essensausgaben wurden dann hart verhandelt. Es gab eine Limo fürs Hoffegen oder einen Apfel für‘s Ausräumen der Spülmaschine. Dann sind sie irgendwann nicht mehr so oft gekommen, nur noch zum Baumhaus und ganz zum Schluss, um zu sagen, dass sie jetzt umziehen, in einen anderen Stadtteil. Wohin genau, wussten sie aber nicht.