Nero und die Mobiltelefone

Autorin:
Pascale Grange
Gast im UdN-Studio


„The world needs me“ lesen wir auf dem T-Shirt eines Mannes, der auf die Kamera zu schlendert. Der Mann verblasst im Schatten der Bäume und der Aktion hinter ihm. Wir fokussieren das über den Zaun gehobene Schaf. Hell sind die sonnenscheingesättigte Umgebung und der Ruf des Schäfers nach dem Hund. „Nero!“

Nachbarschaft gelingt zwischen mir und dir und der Kamera, im Viereck die Brücke, das Wasser, der Zuschauer und das Warten, das Rauschen und die Frage nach dem Tun des Anderen. Ein Mobiltelefon hält den Augenblick fest. „Ein Stück Heimat in Hamburg!“ Ein Hund dreht seine Runden. Ein Mensch dreht sich im Kreis. Eine Kette übersetzt die Arbeit der Beine auf das Drehen der Räder. Ein Tor schließt. Ein Hotel beschreibt sich als multifunktionalen Raum. Und öffnet seine Bedeutung. Der Blick ist geführt. Immer nach vorne. Zum nächsten. Alle beobachten wir uns gerne beim Beobachten und gehen unseren Zielen nach.

Jede Bewegung wirkt doppelt: Die Menschen verändern ihre Positionen im Raum und beziehen die Bewegungen der Menschen und Dinge um sich herum aufeinander. Wir sind an den Orchestrierungen beteiligt, von denen wir uns selbst leiten lassen. Ein kurzfristiges und unverbindliches Zusammen entsteht. Ein Zusammen der Bewegungen von Menschen, von Maschinen, von Tagesrhythmen, von Formen und von Stimmen.

Zurück im Schatten der Bäume: „Könnten wir uns jetzt alle, könnten wir uns jetzt zu viert. Wie viele passen denn hier drauf?“ Könnten wir uns baumeln lassen zwischen Konzept und Fest, in der Konstruktion der Nachbarschaft.