UNIVERSITY OF THE NEIGHBOURHOODS

Das Konzept

Bernd Kniess, Christopher Dell, Michael Koch & Ellen Fiedelmeier (Herausgeber_innen)

2010

Über einen Zeitraum von fünf Jahren verhandelt das Projekt »Universität der Nachbarschaften« (UdN) das forschende Erarbeiten und Erproben zeitgemäßer Bildungsformen an der Schnittstelle von Kultur, Wissen und Stadtentwicklung. ›Universität‹ verweist dabei auf die Frage, was Wissen unter der Behauptung einer ›globalen Wissensgesellschaft‹ sein könnte und unter welchen lokalen Bedingungen es enstehen kann – wie es in die Welt kommt. Genau davon handelt ›Nachbarschaft‹: von sozialen Beziehungen und lokaler Integration.

Den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung bildet dabei eine gewöhnliche urbane Situation: ein ungenutztes und leerstehendes Gebäude, ein Zeichen des Nicht-Mehr und Noch-Nicht – das ehemalige Gesundheitsamt im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Hier entwickelt »Universität der Nachbarschaften« eigene Prinzipien des Studierens und Arbeitens, ein eigenes Curriculum: die aktive Aneignung, reale Eingriffe in die Substanz des Gebäudes und dessen programmatischer Nutzung. Möglichkeiten von Wissensproduktion und Wissensvermittlung werden in den Prozess einer konkreten urbanen Transformation eingeführt. Im 1:1-Modus wird Gestaltung von Stadt als vorhandenes bauliches, soziales, kulturelles und wirtschaftliches Geflecht untersucht. Im Zentrum steht dabei ein Nachhaltigkeitsbegriff, der die gegebene Situation einer Um- und Restnutzung eines Gebäudes aufgreift, dies in seinen ökonomischen Rahmenbedingungen thematisiert und daraus neue Handlungsformen zu entwickeln sucht. Ziel ist es, für spezifische Aufgaben des Bauens zu sensibilisieren. Das heißt auch: Nachhaltigkeit entsteht nicht nur mit und aus Dingen, sondern vor allem aus Beziehungen, aus Nachbarschaft.

Contributors

Benjamin Becker, Christopher Dell, Ellen Fiedelmeier, Katja Heinecke, Bernd Kniess, Michael Koch, Renée Tribble