19 Mittelgrabenstraße

Verortung in der Stadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.
  • Axonometrie des Hauses. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Verortung im Block. Die Bestandspläne stammen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt.
    Hervorhebung: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Außenansicht. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht: Auf ein gemeinsames Wohnzimmer wurde verzichtet, dafür treffen sich Familie, Freunde und Bekannte am großen Esstisch in der Küche.
    Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Außenansicht: Außenbereiche hat das Haus an der Mittelgrabenstraße durch einen Balkon und einen kleinen Innenhof, in dem eine Sauna steht.
    Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

Wohnhaus
Nutzung: Wohnen
Grundstück: 130 m²
Bebaute Fläche: 115 m²
Geschosse: 3
Bewohner*innen: 2
Besitzverhältnisse: Eigennutzung

In der Mittelgrabenstraße wohnt Familie K. Die fünf Kinder der Familie seien zwar bereits alle schon ausgezogen, würden aber regelmäßig und häufig zu Besuch kommen, erzählt Frau K. Alle fünf Kinder hätten einen Schlüssel zu dem Haus, jedoch gebe es keine fest zugeordneten Zimmer für sie. Stattdessen stünden fünf Gästezimmer ständig zur Verfügung. Für deren Verteilung gebe es sogar eine Art Belegungsplan im Erdgeschoss und oft würde über WhatsApp schon vor den Besuchen abgemacht, wer welches Zimmer bekomme. Die Zimmer sind durchnummeriert und unterschiedlich eingerichtet, ganz wie in einem Hotel. Im ersten Obergeschoss gibt es statt eines Wohnzimmers ein Esszimmer mit offen angrenzender Küche und einem großen Tisch, an dem alle Familienmitglieder Platz fänden. Schließlich bestehe die Familie aus 12 Mitgliedern. Familie K. sei die Familienverbundenheit sehr wichtig. Diese Verbundenheit drücke sich auch im ‚K‘ aus, das als Zeichen der Familie in unterschiedlichen Dekorationen im Haus sowie in Tätowierungen der Kinder auftauche.

Das Haus in der Mittelgrabenstraße wurde zu anderen Zeiten auch schon von vier verschiedenen Familien bewohnt, diente als Bäckerei und auch als Herberge zur Heimat für umherziehende Handwerker. Der Herbergen-Charakter kehrt nun durch das Bereithalten der Gästezimmer für die Kinder wieder. Häufig komme es dazu, dass ein Kind übergangsweise wieder einziehe, wie z.B. eine Tochter, die nun hier wohne, solange ihr Haus renoviert würde. Frau K. und ihr Mann entschlossen sich, zurück nach Friedrichstadt zu ziehen, weil sie wieder in ihre Heimat gewollt hätten. Außerdem sei ihnen Friedrichstadt mit seiner guten Infrastruktur als Alterssitz optimal erschienen.

Axonometrie des Hauses. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.
  • Grundrisse (von unten nach oben) Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss. Das „Hotelkonzept“ für Frau K.s bereits ausgezogene Kinder erinnert an eine historische Nutzung des Hauses als Herberge Friedrichstadts. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Sie zeigen einen Planungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und somit nicht unbedingt den heutigen gebauten Stand. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Grundrisse (von unten nach oben) Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss. Das Erdgeschoss des aktuellen Grundrisses funktioniert mit Küche, Bad und Schlafräumen, sowie dem Zutritt in den Innenhof wie eine eigenständige Wohnung. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Sie zeigen einen Planungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und somit nicht unbedingt den heutigen gebauten Stand. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht: Zwei der Gästezimmer liegen im Erdgeschoss des Hauses.
    Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht: Unter anderem über eine Tafel werden die „Lieblingszimmer“ gebucht.
    Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Die Überschrift verweist auf eine ehemalige Nutzung des Hauses als Herberge. Die Bestandspläne stammen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt.

Das Erdgeschoss funktioniert wie eine abgeschlossene Wohnung mit zwei Schlafzimmern (Gästezimmer 1 und 2), Küche, Bad und einem kleinen Innenhof, in dem auch eine Sauna und eine kleine Sitzecke zu finden sind. Im ersten Obergeschoss befinden sich Küche und Esszimmer mit einem großen Tisch, an dem sie oft zusammenkämen um zu spielen, zu essen oder einfach zu sitzen. Vom Esszimmer aus gibt es einen Zugang zu einem Balkon, der mit Pflanzen gesäumt ist. Gästezimmer 3 und 4 befinden sich im zweiten Obergeschoss. Herr K. nutze diese gleichzeitig auch als Arbeitszimmer. Man merkt dem Haus an, dass es mit Sorgfalt dekoriert worden ist. Zum einen ist alles in weiß und schwarz gehalten, zum anderen fallen Details, wie z.B. die mit Seiten aus Zeitschriften tapezierte Wand, ins Auge.

Gästezimmer findet man in Friedrichstadt an vielen Stellen. Dabei stehen nicht nur viele Hotels und Ferienhäuser für Tourist*innen zur Verfügung, oft werden auch von Privatpersonen Zimmer für Besuch freigehalten. Beispielsweise bei Herrn und Frau K. in der Westermarktstraße oder gleich eine ganze Gästewohnung bei Herrn J. und Frau Z. in der Westerhafenstraße.