20 Westerhafenstraße

Verortung in der Stadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.
  • Axonometrie des Hauses. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt.
    Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Verortung im Block. Die Bestandspläne stammen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt.
    Hervorhebung: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Außenansicht. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht: Die Keramikwerkstatt befindet sich gleich neben der Eingangstür des Hauses und ist in den Ausstellungs- und Verkaufsraum integriert. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

Wohnhaus mit 3 Wohnungen und Gewerbe im EG
Nutzung: Wohnen und Arbeiten
Grundstück: 340 m²
Bebaute Fläche: 140 m²
Geschosse: 4
Bewohner*innen: 4
Besitzverhältnisse: Eigennutzung

Frau Z. und Herr J. wohnen und arbeiten in der Westerhafenstraße. Auch ihre Tochter lebt mit ihnen in dem sehr großen Haus. Die Familie wohne seit 2015 in Friedrichstadt und sei aus dem Süden Deutschlands hierhergezogen. Auch die Mutter von Frau Z. ist mit nach Friedrichstadt gezogen und lebt im ersten Obergeschoss des Hauses in einer über einen separaten Eingang erreichbaren Wohnung.

Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich die Töpferwerkstatt und der dazugehörige Laden von Frau Z. Außerdem sind hier auch die Küche der Familie und das Wohnzimmer untergebracht. Von der Küche führen wenige Stufen zu einem kleinen Büro, von dem Herr M. aus als selbstständiger Grafikdesigner arbeite. Im ersten Obergeschoss befinden sich das Schlafzimmer der Eltern, das Kinderzimmer und Bäder der Familie Z. / J. Die meiste Zeit des Tages würden sie im Erdgeschoss verbringen – in der Töpferwerkstatt, im Wohnzimmer und besonders im Sommer im Garten, hier fänden sie Ruhe, unterhielten sich und arbeiteten. Außerdem würden sie im Wohnzimmer und im Garten manchmal Konzerte und Lesungen veranstalten, so berichtet Frau Z.

  • Exkurs zu dem Haus in der Westerhafenstraße.
    Baur, Ingeborg. 1991. Westerhafenstraße 5, in: Mitteílungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte Bd. 41, 114 ff.

  • Exkurs zu dem Haus in der Westerhafenstraße.
    Baur, Ingeborg. 1991. Westerhafenstraße 5, in: Mitteílungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte Bd. 41, 114 ff.

  • Exkurs zu dem Haus in der Westerhafenstraße.
    Baur, Ingeborg. 1991. Westerhafenstraße 5, in: Mitteílungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte Bd. 41, 114 ff.

Axonometrie des Hauses. Drei separate Wohneinheiten weist das Haus auf. Die Wohneinheit von Frau Z. und Herr J, die Wohneinheit der Schwiegermutter von Frau Z. und die Ferienwohnung für Freunde und Bekannte. Die letzteren beiden Wohnungen werden über ein eigenes Treppenhaus erschlossen und sind nicht mit dem anderen Teil des Hauses verbunden.
Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.
  • Grundrisse (von unten nach oben) Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss. Sie zeigen einen Planungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und somit nicht unbedingt den heutigen gebauten Stand.Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Grundrisse (von unten nach oben) Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, 2. Obergeschoss, 3.Obergeschoss. Die Grundrisse zeigen einen Stand nach den Umbaumaßnahmen. Sie zeigen einen Planungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt und somit nicht unbedingt den heutigen gebauten Stand. Die Zeichnungen basieren auf Bestandsplänen aus dem Stadtarchiv Friedrichstadt. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

  • Innenansicht. Quelle: Lehr- und Forschungsprogramm Urban Design.

Über den separaten Eingang zur Wohnung der Mutter von Frau Z. im ersten Obergeschoss ist noch eine weitere Wohnung zu erreichen. Diese liegt im zweiten Obergeschoss, dem ausgebautem Dachgeschoss. Hier stünden, neben einem Wohnzimmer, einem Bad und einer kleinen Küche mit Sitzecke, zwei Schlafzimmer mit insgesamt vier Schlafmöglichkeiten für Familie, Freunde und Bekannte bereit. Die ältere Tochter komme regelmäßig zu Besuch und habe so immer einen Rückzugsort.

Das ganze Haus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Bürgermeister Friedrichstadts an einer Stelle errichtet, an der sich zuvor zwei Einheiten befanden, die im Krieg zerstört worden waren. Seitdem blieb es in Familienbesitz bis zu dem Zeitpunkt, als es an Familie Z. / J. verkauft wurde. In den 1980er Jahren sind die separaten Wohnungen und das Treppenhaus eingebaut worden. Diese Umbauten machten es der Familie möglich, das Haus mit mehreren Generationen zu bewohnen. So könne Frau Z.s Mutter sich z.B. um ihr Enkelkind kümmern, mal für die Familie kochen oder bei Krankheit aushelfen. Gleichzeitig bekomme sie viel Unterstützung von Herrn J. und Frau Z., wenn sie z.B. zu Arztterminen gefahren werden müsse oder größere Einkäufe nicht mehr schaffe. Für sie sei das eine große Entlastung und ermögliche ihr, weiterhin sehr selbstbestimmt und alleine wohnen zu können, was in einem anderen Kontext bereits schwieriger wäre, so sagt sie.

All diese unterschiedlichen Nutzungen (Werkstatt, Verkauf, Veranstaltungen) mussten zunächst von der Stadt genehmigt werden. Die komplette Familie freue sich sehr darüber, in diesem Haus sowohl das gemeinsame Arbeiten und Wohnen unterbringen zu können, als auch mit mehreren Generationen hier zu wohnen. Die Gästewohnung im obersten Geschoss sei dabei nur ein zusätzlicher Bonus.